100 Jahre "Titanic": Touristenrummel an der kanadischen Küste zum Jahrestag

Von Nicole Freialdenhoven
12. April 2012

Genau 100 Jahre ist es nun her, dass der britische Luxusliner RMS Titanic im Nordatlantik versank und über 1500 Menschen in den Tod riss. Neben der medialen Wiederaufbereitung der wohl berühmtesten Schiffskatastrophe mit einer neuen TV-Miniserie, zahlreichen Dokumentationen und der dreidimensionalen Neuauflage von James Camerons Erfolgsfilm befindet sich die MS Balmoral auf dem Weg um die exakte Route der Titanic nachzufahren (jedoch diesmal mit Ankunft in New York) und an vielen Orten finden Gedenkfeiern statt.

Auch das neufundländische St.John im rauen Nordosten Kanadas hofft auf einen neuen Titanic-Boom. Die Funkstation von Cape Race war vor 100 Jahren die erste, die ein Notsignal von der Titanic empfing und an die ganze Welt weiterleitete. Die Funkstation von damals steht längst nicht mehr, ein letztes Chromschild fand den Weg in die Titanic-Ausstellung des Johnson Geo Center in St.John's. Im Rahmen einer Gedenkfeier soll nun der gesamte Funkverkehr zwischen der Titanic und Cape Race noch einmal nachgespielt werden.

Gäste können sich dazu in der nahelegenen Ryan Mansion Auszüge aus dem 14-Gänge-Menü servieren lassen, das den Erste Klasse-Passagieren der Titanic am letzten Abend vor der Katastrophe aufgetischt wurde und das in St.John regelmäßig nachgekocht wird.

Auch die Stadt Halifax auf der Nachbarinsel Nova Scotia profitiert von der erneuten Aufmerksamkeit um die Titanic: Von hier brachen einst die Schiffe auf um die Toten aus dem Nordatlantik zu bergen. Zum 100.Jahrestag hat das Maritime Museum of the Atlantic in Halifax der Titanic eine Sonderausstellung gewidmet.

Insgesamt 121 Opfer fanden auf dem Fairview Lawn-Friedhof ihre letzte Ruhe. Posthum zu Ruhm kam dabei ein gewisser J.Dawson, dessen Grabstein heute der wohl am häufigsten fotografierte auf dem Friedhof ist - Jack Dawson war der Name den Leonardo di Caprios tragischer Held in James Camerons Titanic-Romanze trug.