20 Jahre Haft wegen Beleidigung des Königshauses
Ganze 20 Jahre muss der krebskranke Ampon Tangnoppakul aus Thailand ins Gefängnis, weil er die Monarchie beleidigt habe
Ampon Tangnoppakul, ein thailändischer Pensionär, wurde sein bisheriges Leben von dem König Bhumibol regiert, den er nach eigenen Aussagen sehr verehre. Dennoch wurde der 61-Jährige jetzt für 20 Jahre Gefängnis verurteilt und zwar wegen einer angeblichen Beleidigung seines Monarchs.
Ampon soll Drohungen und Beleidigungen per SMS geschickt haben
Ganze vier Kurznachrichten soll der Beklagte im letzten Jahr an Abhisit Vejjajiva, den Vertrauten des damaligen Premierministers, geschickt haben. Darin sollen Drohungen und Beleidigungen gegenüber der Königin Sirikit sowie der Monarchie im Allgemeinen ausgesprochen worden sein.
Ampon bestreitet die Vorwürfe
Die Richter aus Thailand ließen sich auch durch die Aussagen Ampons, der seine Unschuld beteuerte, nicht beirren. Ampon hatte angeführt, er verstehe nichts über den Gebrauch eines Handys, zudem sei sein Telefon zu der fraglichen Zeit in Reparaturarbeiten gewesen.
Satte 20 Jahre Freiheitsentzug muss der Beklagte nun über sich ergehen lassen, denn in Thailand werden Beleidigungen gegen das Königshaus schwer geahndet. Die Anwältin des an Krebs erkrankten Angeklagten ist der Meinung, es müsse sich bei dem Urteil um einen Fehler handeln. Wie sie der New York Times mitteilte, verehre Ampon Tangnoppakul seinen König sehr stark und habe noch nie abfällig über ihn geredet.
"Onkel SMS" kann nicht persönlich bei Urteilsverkündung dabei sein
Der Fall des ehemaligen Lkw-Fahrers Ampon Tangnoppakul ist in Thailand mittlerweile sehr bekannt. Von der Bevölkerung wird er als der "Onkel SMS" bezeichnet. Am Tag der Verkündung des Urteils war Ampon lediglich per Videoübertragung aus seiner Gefängniszelle zugeschaltet. Da eine Flut auch die Gegend um das Gefängnis des Beklagten in Mitleidenschaft gezogen hat, konnte er nicht persönlich anwesend sein.
Ampons Frau macht sich Sorgen
Nach Angaben seiner Frau soll Ampon über das Urteil in Tränen ausgebrochen sein. Sie selbst mache sich nun Sorgen über die Zukunft ihres Mannes, dessen Reserven sowohl körperlich als auch seelisch bald aufgebraucht seien.
Anwältin und Familie des Beklagten wollen nun entweder um königliche Begnadigung bitten oder Berufung einlegen. Auch die Asiatische Menschenrechtskommission zeigte sich bestürzt und fordert nun, dass der Verurteilte sofort frei gelassen werde. Sprecher der Kommission kritisierten das Justizsystem Thailands als willkürlich.
Quelle
- http://www.sueddeutsche.de/panorama/thailaender-wegen-majestaetsbeleidigung-verurteilt-keine-gnade-fuer-onkel-sms-1.1218177 Abgerufen am 28. November 2011