36 Millionen Euro teures Geothermie-Projekt in der Schweiz aufgrund mangelnden Wassers gescheitert
Im schweizerischen St. Gallen sollten fortan tausende Haushalte mittels eines neuen Geothermie-Kraftwerks mit Wärme und Strom versorgt werden.
Wie sich nun aber gezeigt habe, fließe im dortigen Tiefengestein schlichtweg zu wenig Wasser, um eine ausreichend hohe Förderrate für eine dauerhaft stabile Energieversorgung zu erzielen. Daher drohe jetzt das gesamte Projekt, welches bisher bereits um die 44 Millionen Schweizer Franken, also etwa 36 Millionen Euro verschlungen habe, gänzlich zu scheitern.
Eventuell könnte wenigstens Gas ins lokale Ortsnetz eingespeist werden
Da die verantwortlichen Ingenieure im Verlauf der Tiefenbohrungen im sogenannten Malmkalk durch Zufall auf Erdgas gestoßen seien, bestünde aber zumindest die Hoffnung, in Zukunft wenigstens Gas ins lokale Ortsnetz einspeisen zu können, wodurch das teure Projekt doch nicht völlig vergebens gewesen wäre. Allerdings verlange die Gasförderung nach einer zusätzlichen Investition in Höhe von sieben Millionen Schweizer Franken (circa 5,7 Millionen Euro).
Ob sich diese Zusatzkosten tatsächlich lohnen würden, sollen weiterführende Untersuchungen zeigen. Schon deshalb sei derzeit frühestens Mitte des Jahres mit einer diesbezüglichen Entscheidung vonseiten des Stadtrats zu rechnen. Sollten sich die Abgeordneten gegen die Gasförderung entscheiden, müsse die Geothermie-Anlage wieder komplett abgebaut werden, was ein herber Rückschlag für letztendlich die gesamte Branche wäre und das Finden neuer Investitionen in Zukunft wohl sehr schwierig machen dürfte.