45° statt 60°: Viele Waschmaschinen schummeln bei der Effizienz

Von Nicole Freialdenhoven
31. Dezember 2012

Damit sie das begehrte Energieeffizienzlabel A+++ erhalten, schummeln viele Waschmaschinenhersteller bei der Temperatur. Dies ergab eine Untersuchung der Stiftung Warentest, die insgesamt 14 moderne Waschmaschinen unter die Lupe nahm: Nur eine einzige wusch bei der Einstellung 60° tatsächlich mit 60° Celsius. Die meisten dagegen wuschen bei lediglich 45°-50° um so Energie zu sparen.

Die besten Geräte kamen nach dem Urteil der Stiftung Warentest von Miele, allerdings sind die beiden Testsieger auch nicht gerade günstig: Für den Frontlader Miele W5821 WPS oder den Toplader W627 F WPM (Gesamtnote 1,7) werden je über 1000 Euro fällig. Auch der mit der Gesamtnote 1,8 bewertete Frontlader WM14S840 von Siemens kostet noch immer 825 Euro. Das beste günstigste Modell war der Frontlader Whirlpool AWO 6S545 fü 350 Euro, der die Gesamtnote 2,1 erhielt.

Die meiste Energie verbraucht eine Waschmaschine beim Aufheizen des Wassers, so dass bei der 60°-Wäsche entsprechend mehr Energie verbraucht wird als bei der 40°-Wäsche. Schummelt der Hersteller und lässt das angeblich 60° heiße Wasser nur auf 50° erhitzen, spart die Maschine entsprechend viel Strom und wird in die Effizienzklasse A+++ eingestuft. Während gewöhnliche Wäsche auch bei dieser Temperatur sauber wird, können Krankheitskeime erst bei 60° wirklich ausgewaschen werden.