50. Geburtstag der Neckermann-Pauschalreise

Von Ingrid Neufeld
13. Februar 2013

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, die richtige Idee: Genau das hatte Josef Neckermann, als er vor fünfzig Jahren die Pauschalreise entwarf und Reisehungrigen fertige Reisen an die Costa des Sol, nach Mallorca, oder nach Dalmatien anbot.

Gleich von Anfang an waren die Reisen ein Riesenerfolg, denn schon in der ersten Saison wollten 18.000 Urlaubshungrige mit Neckermann reisen.

Vorher gab es Bus- oder Bahnreisen, die Alternative war die Anreise mit dem eigenen Auto. Flugreisen waren Menschen mit viel Geld vorbehalten. Eine Reise mit dem Flugzeug empfanden die Menschen damals noch als ein großes Abenteuer.

Doch Neckermann plante alles genau und bot eine komplett organisierte Reise mit deutschen Kriterien, wie saubere Zimmer und gute Hauptmahlzeiten. Mallorca wurde zur "Putzfraueninsel". Getränke waren damals nicht inklusiv. Trotzdem gab es bald schon Kreuzfahrten und ab 1973 einen Club-Urlaub. 1976 wurde das Unternehmen von der Karstadt-Gruppe geschluckt.

Inzwischen hat sich die Pauschalreise etabliert. 75 Prozent aller Bundesbürger fahren mindestens fünf Tage im Jahr in Urlaub. Ein Umsatzvolumen von 80 Milliarden Euro wird so alljährlich umgesetzt. Neckermannreisen sind unabhängig vom Neckermann-Versandhandel und deshalb auch von der Neckermann-Pleite unberührt. 70 Prozent vom Umsatzkuchen fällt an Neckermann.

Die Besonderheit einer Pauschalreise ist deren Einfachheit und Sicherheit. Trotzdem unterliegt sie einem Wandel, denn durch das Internet ist die direkte Feedbackmöglichkeit sehr viel größer geworden.