Ab 1. April gelten höhere Anforderungen an Intensivstationen für Frühgeborene
Viel zu früh geborene Babys sollen nur noch in Kliniken mit häufigen Frühgeburten behandelt werden
Zu früh geborene Babys unter 1250 Gramm Geburtsgewicht dürfen jetzt nur noch in Kliniken behandelt werden, die wenigstens ein solches Frühchen im Monat behandeln. Nicht immer ist damit eine wohnortnahe Betreuung möglich.
Doch die Konzentration macht Sinn, ist der leitende Arzt der Abteilung für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin Dr. med. Norbert Teig von der Universitätskinderklinik Bochum überzeugt. "In Kliniken, die mindestens 50 Frühchen im Jahr betreuen, ist die Sterberate im Schnitt 50 Prozent niedriger als in kleinen Häusern", sagt er im Apothekenmagazin "BABY und Familie".
Entscheidend sei die Erfahrung von Ärzten und Schwestern. "Jede Woche ein Frühgeborenes - da kommt man nicht aus der Übung", weiß der Experte. Frauen, die fürchten, zu weit ab von einer erfahrenen Klinik eine Frühgeburt zu haben, beruhigt er: Nur in zwei Prozent aller Fälle könne eine Frau nicht rechtzeitig in die entsprechende Klinik verlegt werden. Für diese Fälle sei aber vorgesorgt: "Ein Team von Neonatologen kommt dann in die Klinik vor Ort und versorgt das Kind."