Achillessehnenriss - konservative vs. operative Therapie

Von Cornelia Scherpe
20. August 2012

Wer einen Achillessehnenriss hat, der benötigt eine Therapie, damit das Gehen wieder problemlos möglich ist. Dabei hat der Arzt zwei Möglichkeiten. Er kann die konservative oder die operative Therapie anwenden.

Bei Patienten mit einer Teilruptur, also bei Menschen, deren Achillessehne nur teilweise gerissen ist, empfiehlt sich die konservative Methode. Hier kann auf das Skalpell verzichtet werden. Die Rissenden haben bei diesen Patienten noch einen teilweisen Kontakt, daher kann die Sehne so verheilen, dass eine normale Belastung wieder möglich ist. Neben Schonung via Gips oder engem Verband ist eine Bewegungstherapie und das Tragen eines Spezialschuhs nötig.

Wer jedoch einen kompletten Achillessehnenriss hat, dem hilft meist nur die operative Therapie. Dabei werden die Enden wieder zusammengefügt. Vorteil hier ist, dass die Sehnen nach der OP in der Regel deutlich reißfester sind, da sie nicht allein zusammenwachsen mussten, sondern von außen via Nähen nachgeholfen wurde. Das führt zu weniger Narbengewebe und damit zu mehr Stabilität.

In einer Studie mit 667 Patienten zeigte sich, dass bei den 333 operierten Achillessehnen nach 36 Monaten nur 15 erneute Risse eingetreten waren. Wer sich für die schonendere Therapie ohne Skalpell entschieden hatte, der besaß ein deutlich höheres Risiko. Hier waren nach 344 therapierten Sehnen 38 erneut gerissen. Dies ist der Grund, weshalb eine Operation auch bei einer Teilruptur sinnvoll sein kann.

Allerdings darf man die Risiken eines chirurgischen Eingriffes nicht vergessen, die bei der konservativen Therapie natürlich wegfallen. Neben potentiellen Beinthrombosen sind auch Infektionen möglich, die in der Tiefe der Sehne entstehen und für noch mehr Schaden sorgen.