Ärger in Amerika: Schwangere Angestellte wegen häufiger Pipi-Pausen gefeuert

Von Nicole Freialdenhoven
17. Dezember 2012

Schwangere Frauen haben in der Arbeitswelt häufig einen schweren Stand, besonders bei männlichen Chefs. Besonders bunt trieben es nun die Vorgesetzten der Amerikanerin April Rollers, die für ein Call Center im Bereich der Bank- und Kreditkartenabrechnungen tätig war: Weil sie aufgrund ihrer Schwangerschaft häufiger zur Toilette musste, wurde sie zunächst degradiert und später ganz gefeuert.

Rollers wehrte sich und zitierte ihren Arbeitgeber National Processing of America vor Gericht. Sie erhob Klage wegen einer Diskrimierung aufgrund ihrer Schwangerschaft und einem Verstoß gegen den Family and Medical Leave Act (FMLA), der Schwangere und Eltern schützt.

Der Anklageschrift nach versuchten die Vorgesetzten sie unter anderem dazu zu bringen, an ihrem Schreibtisch mit ihrer morgendlichen Übelkeit fertig zu werden, statt die Toilette aufzusuchen, oder sagten ihr, "sie würde nicht fürs Pinkeln bezahlt".

Ob der Klage stattgegeben wird, ist derzeit noch nicht klar. Eines ist jedoch schon sicher: In den USA wird der Call-Center-Betreiber bereits als "Arbeitgeber des Jahres" verhöhnt. April Rollers hat die Sympathien eindeutig auf ihrer Seite.