Ärzte können Schizophrenie anhand der Blutflussmuster im Kopf erkennen

Mit unschädlicher Untersuchung wollen Forscher Schizophrenie und andere Krankheiten aufdecken

Von Cornelia Scherpe
12. Juli 2010

Durch eine spezielle MRT-Methode, dem sogenannten "Continuous Arterial Spin Labeling" (CASL), können Mediziner eine bestehende Schizophrenie diagnostizieren. Man hat festgestellt, dass der Blutfluss im Gehirn von schizophrenen Menschen anders funktioniert, als bei gesunden Menschen. Schizophrenie ändert den Blutfluss so, dass er in einigen Hirnregionen wie dem Hirnstamm und dem Kleinhirn ungewöhnlich stark, dafür im Frontalhirn zu schwach ist.

Neue Methode ist ungefährlich

Die Methode ist sehr schonend und belastet den Patienten nicht mit Röntgenstrahlung oder Kontrastmittel im Blutkreislauf. Man markiert das Blut im Hals des Patienten durch ein Hochfrequenzsignal. Nach einigen Sekunden wird ein MRT-Bild gemacht und man kann sehen, wie das markierte Blut sich im Kopf verteilt hat. So kann das Blut quasi bei seiner Wanderung durch das Gehirn begleitet und berechnet werden, wie stark es in den jeweiligen Hirnregionen fließt.

Durch die CASL-Methode lässt sich im Übrigen nicht nur auf Schizophrenie anwenden. Forscher in Bonn hoffen, damit in naher Zukunft auch andere Krankheiten aufzudecken, die mit den Hirn zu tun haben. Gegenwärtig denkt man vor allem an Alzheimer.