Ärztin auf der Flucht - Millionenschwerer Rezeptbetrug aufgeflogen
Ärztin wegen wiederholten Betrugs mit internationalem Haftbefehl gesucht
Eine Ärztin wird derzeit mit einem internationalen Haftbefehl gesucht. Mit einem Komplizen zusammen hatte sie zwei Millionen Euro auf illegale Weise kassiert hat und befindet sich nun auf der Flucht vor der Polizei.
Das Vorgehen der beiden Straftäter
Nach Angaben der hessischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Vermögensstraftaten und Korruption im Gesundheitswesen habe die Ärztin einige tausend Rezepte ausgestellt, die die 59-jährige Beschuldigte an einen Frankfurter Apotheker im Bahnhofsviertel eingereicht habe. Im Anschluss erfolgte durch den Apotheker eine Abrechnung der Rezepte bei den Krankenkassen.
Als Gegenleistung gab der Apotheker dem 59 Jahre alten Mann teure Medikamente wie Potenzmittel und zwar zu zwei Dritteln des tatsächlichen Werts. Der Schaden sei der Zentralstelle zufolge innerhalb von neun Monaten im Jahr 2009 verursacht worden.
Starke Umsatzsteigerung bei Apotheken als Indikator für Betrug
Die AOK Hessen gab einen Hinweis auf den Betrug nachdem der Apotheker seine Tat gestanden hatte. Laut der Zentrale soll es sich bei dieser Art des Rezeptbetrugs nicht um einen Einzelfall handeln. Sollte eine Apotheke überraschend einen enormen Umsatzanstieg aufweisen, empfiehlt es sich für Kostenträger, das eigene Abrechnungsverhalten mit Unterstützung der Computertechnik zu überprüfen.
Die Ermittlungsbehörden kennen die Ärztin schon, weil Sie in den Jahren 2002 und 2006 bereits betrügerisch handelte indem gefälschte Rechnungen und Rezepte sowohl für Sie selbst als auch ihre Familie abgerechnet wurden. Der damalige Schaden belief sich auf 100.000 Euro.
In Jahren 2007 und 2008 soll mit einem Augenarzt und einem Mittäter die private Krankenkasse des schon verurteilten Augenarztes mit gefälschten Rechnungen geprellt haben. Nun wird die Ärztin mit einem internationalen Haftbefehl gesucht, weil Sie nicht zur Verhandlung erschienen war.