Ätherische Öle als Alternative zu Antibiotika?

Von Cornelia Scherpe
21. Dezember 2012

Viele Freunde der Homöopathie setzen auf sanfte Methoden und wollen der Schulmedizin am besten komplett den Rücken kehren. Ganz ist das gerade bei schweren Krankheiten einfach nicht machbar, doch es stimmt, dass die alternative Medizin sehr viel kann.

Aktuell ist im Gespräch, ob sich ätherische Öle nicht als Alternative zu Antibiotika einsetzen lassen. Was viele sicher staunen lässt, ist gar nicht so weit hergeholt.

Die Idee basiert auf dem Wissen, dass viele dieser Öle eine klare keimabtötende Wirkung haben. Viele hemmen entweder das Wachstum von Bakterien oder verändern die Lebensraum so, dass die Bakterien schlechte Karten haben.

Dieses Wissen findet bereits in der sogenannten Aromatherapie seine Anwendung. Heilpraktiker nutzen es, um Infektionen zu lindern und Entzündungen zu bekämpfen. Eine gute Wirkung haben zum Beispiel Lavendel, aber auch Eukalyptus und natürlich Kamille.

Forscher aus Kiel haben in einer aktuellen Studie bestätigt, dass viele Öle es mit Antibiotika sogar aufnehmen können. Besonders wirksam waren neben den bereits genannten Zitrone und Zitronengras, Nelke, Thymian und Teebaum. Im Labor konnte man damit Erreger besiegen, die zur Familie der Staphylokokken oder der Streptokokken gehörten.

Interessant war, dass es die ätherischen Öle dabei auch mit resistenten Keimen aufnahmen, gegen die viele Antibiotika inzwischen schon nichts mehr ausrichten können, so zum Beispiel MRSA.

Dennoch sagen die Forscher aus Kiel nicht, dass die Öle die Schulmedizin in naher Zukunft ablösen. Sie sind allerdings eine echte Alternative bei leichteren Infekten und können gemeinsam mit Antibiotika einen schweren Verlauf schneller in den Griff kriegen.