Akne-Bakterien können der Haut auch helfen

Von Cornelia Scherpe
14. März 2013

Meist beginnt es mit dem Eintritt in die Pubertät. Bei über 80 Prozent der Menschen zeigen sich in diesem Alter die ersten Pickel im Gesicht. Hinter den Pickeln stehen Bakterien des Typus "Propionibacterium acne". Bei manchen Jugendlichen zeigen sich nur leichte Pickel, bei anderen kommt es zum typischen Hautbild einer Akne.

Bisher ist noch nicht erschöpfend geklärt, was Akne verursacht, doch es scheint eine Mischung aus Hormonschwankung, der Veranlagung und des Lebensstil zu sein. Die Bakterien, die jeder Mensch auf der Haut hat, haben dann leichtes oder weniger leichtes Spiel, eine Akne auszulösen. Bisher glaubten Mediziner, dass alle bekannten Akne-Bakterien einen schlechten Einfluss auf das Hautbild haben und daher die Anwendung von antimikrobiellen Wirkstoffen in Salben und Cremes durchaus das richtige Vorgehen ist.

Doch nun muss diese Meinung überdacht werden, denn offenbar gibt es einige Bakterien darunter, die gar keine Pickel verursachen. Das genaue Gegenteil ist der Fall, denn einige analysierte Mikroorganismen wollen die Haut sogar schützen. Daher wäre es sogar sinnvoll, probiotische Salben zu benutzen, die speziell auf diese Bakterien eingestimmt sind und sie beim Kampf gegen die wahren Akne-Verursacher unterstützen.

Die Erkenntnis stammt aus einer Studie mit 52 gesunden Freiwilligen und 49 Personen mit Akne. Bei allen wurden Proben genommen, damit man die Mikroorganismen auf ihrer Haut analysieren konnte. In den Gruppen unterschied sich die Zusammensetzung sehr stark. Die Akne-Patienten hatten oft Stämme, deren Gene sie hoch infektiös machten. Bei den gesunden fand man dagegen "Akne-Bakterien", die gar keine Akne auslösten, sondern andere Bakterien angriffen und erfolgreich vom Siedeln abhielten.