Aktuelle Schätzung zur HIV-Situation in Deutschland

Von Cornelia Scherpe
30. November 2012

Das Robert-Koch-Institut hat einen aktuellen Bericht veröffentlicht, indem es Angaben macht, wie weit HIV in Deutschland verbreitet ist. Demnach gibt es hierzulande gut 78.000 Männer und Frauen, die den HI-Virus in sich tragen.

Doch nicht alle davon sind in Therapie. Medizinisch betreut werden wohl nur rund 50.000 der Patienten. 14.000 sind trotz Diagnose nicht in Behandlung und die übrigen 14.000 wissen noch nicht, dass sie betroffen sind.

Gerade die letzte Zahl ist dabei bedenklich. Da so viele Menschen nicht wissen, dass sie den tödlichen Virus in sich tragen, können sie ihn auch durch ungeschützten Sex oder gemeinsamen Drogenmissbrauch an andere Menschen weitergeben.

Über die Jahre betrachtet, befinden wir uns leider in einem Aufwärtstrend. Es gibt 2012 mehr Neu-Infizierte als im Vorjahr. Waren es 2011 noch 3.300 Menschen, zählte man 2012 schon 3.400 neue Fälle. Dies ist auch nichts Neues. Bereits seit 1990 steigt die Zahl langsam, aber ständig und Mediziner gehen davon aus, dass auch in den kommenden Jahren der Trend aufwärts geht.

Dennoch ist positiv zu erwähnen, dass viele Menschen sich mit der Krankheit auseinandersetzen und eine Therapie beginnen. Auch das wirkt sich deutlich auf die Statistik aus. So gibt es zwar mehr Neuinfektionen, doch gleichzeitig sinkt die Rate der Sterbenden. Dies hat man der modernen Medizin zu verdanken, die das Leben der HIV-Infizierten bereits sehr gut verlängern kann.

Weiterhin am meisten gefährdet sind homosexuell lebende Männer. An sie richten sich daher verstärkt Aufklärungsprogramme, die die Wichtigkeit von Kondomen betonen.