Akute Schlaganfälle in den Griff kriegen - neues Therapiekonzept

Von Cornelia Scherpe
16. Februar 2012

Die Medizin steht kurz davor, in eine neue Ära zu wechseln. Ein neues Therapiekonzept hat sich nun auch endlich in der Praxis bewährt. Bei akuten Schlaganfällen konnte man bisher relativ wenig für die Patienten tun, doch eine neue Methode wird Patienten demnächst besser zurück in ein normales Leben helfen.

Bis dato kann man den Menschen nur mit der Standardmethode helfen: einer Lyse. Dabei wird durch eine intravenöse Verabreichung das Gerinnsel im Gehirn gelöst, sodass das Blut wieder normal fließen kann. Das Problem bei dieser Methode: der Arzt muss hier innerhalb von 4,5 Stunden nach dem Auftreten handeln, sonst ist es zu spät.

Ein größeres Zeitfenster soll die Thrombektomie ermöglichen. Diese neue Behandlung basiert auf dem Wissen, das man über Stents gesammelt hat. Diese Methode öffnet den Blutfluss wieder, indem ein Katheter in das betroffene Blutgefäß eingeführt wird. An einem Ende des Katheters befindet sich eine Art Stent, der sich an der Stelle des Gerinnsels öffnet und so das Gerinnsel umfasst. Dann können beide wieder herausgezogen werden.

Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass bei 144 so behandelten Patienten 60,7 Prozent dadurch geheilt werden konnten. Bei der Standardtherapie kann man so nur 24,1 Prozent der Schlaganfall-Patienten noch helfen.