Albinos - Geschöpfe zwischen Verehrung und Abneigung

Von Heidi Albrecht
30. Juli 2013

Ihre Augen sind rot, das Fell weiß und die Haut ist hell. Sie wirken ein wenig wie Geschöpfe aus einer anderen Welt: Albinos. Von Artgenossen werden sie gemieden und oftmals auch zu Tode gebissen. Als Haustiere hingegen sind sie beliebt und in einigen Kulturen werden Albinos sogar verehrt. So ist eine weiße Kuh in Indien eine Gottheit, ein Albino-Elefant bringt in Thailand dem König Glück und bei einigen Indianerstämmen gilt der Weiße Büffel als das Symbol der Weisheit.

Doch wie kommt diese Laune der Natur überhaupt zu Stande? Verantwortlich für die seltene Erscheinung ist schlicht weg ein fehlendes Gen. Dieses ist eigentlich für die Produktion des Botenstoffes Melanin verantwortlich. Dieser sorgt für den Stoffwechsel in den Pigmentzellen. Fehlt das Gen, so kommt es zu der blassen Haut und den roten Augen.

Diese Genmutation kommt recht selten vor, ist allerdings auch abhängig von der Rasse. Ein Albino-Pinguin beispielsweise entsteht mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu einer Million. Bei Nagetieren hingegen liegt diese nur bei eins zu fünfhundert! In freier Wildbahn haben es Albinos sehr schwer. Sie können sich nicht ausreichend tarnen und werden oftmals von ihren Artgenossen ausgegrenzt. Das gipfelt nicht selten in tödlichen Kämpfen.

Nur wenige Rassen schützen ihre Albinos. Dazu gehören die Kängurus und auch die Rehe. Der größte Feind jedoch scheint am Himmel. Denn die Sonne sorgt ständig für schmerzhaften Sonnenbrand. Albinos, welche in Tierparks und Zoos leben, werden daher mit Sonnenschutzmittel eingecremt. Die Überlebenschancen eines Albinos steigen nur, wenn diese in menschlicher Obhut leben können.