Algen als freiwillige Nahrungsergänzung mit verstecktem Zusatz
Extrakte aus Algen liegen voll im Trend. Viele Menschen versprechen sich einen gesundheitlichen Effekt aus dem Meeresgewächs - doch was ist eigentlich dran am Wundermittel?
Zum einen werden Algen gerade im asiatischen Kulturraum seit Jahrhunderten auch als Nahrungsmittel verwendet. Das in Europa wohl bekannteste Beispiel stellt das japanische Sushi dar: Die Reisrollen mit Fisch- oder Gemüsefüllung werden von einem Mantel aus sogenannter Nori-Alge abgerundet. Algen gelten als wahrer Jungbrunnen, enthalten zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe, Vitamine und Mineralien und sind dabei auch noch äußerst fettarm.
In gesunden Maßen genossen, kann das "Gemüse aus dem Meer" also durchaus eine Bereicherung auf dem Speiseplan darstellen. Vorsicht geboten ist jedoch bei Menschen mit Schilddrüsenerkrankungen oder - Funktionsstörung: Seealgen können einen hohen Jodspiegel aufweisen und bei verschiedenen Vorerkrankungen kontraindiziert sein. Bei regelmäßigem Konsum ist daher die Rücksprache mit einem Facharzt empfehlenswert.
Darüber hinaus können Algen, die nicht aus kontrolliertem Anbau kommen, mit gesundheitsgefährdenden Stoffen belastet sein. Auch hier ist es also ratsam, den Konsum von Algen auf ein gesundes Maß zu beschränken.
Ein Thema für sich bleiben Nahrungsergänzungsmittel. Ob diese tatsächlich halten, was sie versprechen, ist nicht abschließend geklärt. Besonders beliebt sind aktuell zum Beispiel Mittel mit Extrakten aus der Spirulina-Alge, der zahlreiche positive Eigenschaften nachgesagt werden.
Algenextrakte zu sich nehmen können übrigens auch Menschen, die sich freiwillig niemals eine Portion der Meeresgewächse zulegen würden: Zahlreiche Lebensmittel sind mit Zusatzstoffen angereichert, die auf Algen basieren. Wie das sogenannte Natriumalginat E 401, das zum Gelieren und Verdicken verwendet wird. Normaler Weise unbedenklich, kann der Stoff unter Umständen Allergien auslösen. Ebenfalls zur Verdickung eingesetzt wird Agar-Agar, ein Geliermittel aus Algen - beide Zusätze sind übrigens auch in Bioprodukten zugelassen.
Gesundheitliche Folgen muss man also in der Regel hier nicht befürchten; einen zusätzlichen Nutzen bringen die Algenzusätze aber vermutlich ebenfalls nicht.