Alkohol in der Schwangerschaft - Risiko für Nervenschäden beim Baby steigt

Von Cornelia Scherpe
26. Juli 2012

Während der Schwangerschaft sollte jede Frau besonders auf ihre Lebensweise achten. Nikotin und Alkohol sind tabu, da durch die Nabelschnur zu viele Schadstoffe an das Ungeborene weitergegeben werden können. Trotz dieses allgemeinen Wissens halten sich nicht alle werdenden Mütter an die Regeln. Besonders in Punkto Alkohol machen viele eine Ausnahme. Wie gefährlich das konkret werden kann, zeigt nun eine aktuelle Studie.

Untersucht wurden 10.000 Frauen, die ein Kind erwarteten. In einer Befragung gaben 101 an, dass sie trotz der Schwangerschaft nicht auf Alkohol verzichten würden. Genaueres Nachfragen ergab, dass im Schnitt 48 Gramm Alkohol am Tag konsumiert wurden. Das entspricht acht Gläsern Schnaps. Diese Frauen und 101 gesund lebende Schwangere wurden weiter betreut und die Kinder nach der Geburt eingehend untersucht. Die meisten Kinder, die noch im Mutterleib mit Alkohol in Kontakt kamen, sind rein äußerlich unversehrt. Sie sind vom Gewicht und von der Größe her normal, zeigen keine Schädelveränderungen und nur bei extremen Alkoholkonsum der Mutter gibt es Verkrüppelungen.

Doch dieser äußere Schein trübt. Die Forscher aus den USA zeigten, dass der Alkohol die Gefahr für Nervenschäden beim Baby steigen lässt. Besonders das zentrale Nervensystem wird in Mitleidenschaft gezogen. Bei den trinkenden Müttern hatten 44 Prozent der Kinder einen Nervenschaden, bei den gesunden Müttern waren es nur 14 Prozent. Später zeigten die Kinder der ersten Gruppe Verzögerungen beim Spracherwerb und Verhaltensstörungen.

Auch das körperliche Wachstum war bei den Alkohol-Kindern langsamer. 27 Prozent zeigten Entwicklungsverzögerungen. Bei den gesunden Kindern war das nur in 14 Prozent der Fälle so.