Alkoholsucht führte zur Erfindung des Ackerbaus vor 11.000 Jahren

Von Thorsten Hoborn
4. Januar 2010

Der erste Alkoholgenuss ging vermutlich noch auf den zufälligen Konsum von gegorenem Obst zurück. Doch einmal der berauschenden Wirkung ausgesetzt, strebten die Menschen bald eine gesicherte Versorgung mit alkoholischen Getränken an. Diese These stellte der Archäologe Patrick McGovern auf, nachdem er herausfand, dass bereits vor 9.000 Jahren in China Getränke mit 10 Prozent Alkoholgehalt gebraut wurden.

Bei Grabungen in Asien wurden prähistorischen Tonscherben entdeckt. Diese enthielten Reste von Weinsäure und Bienenwachs, vermutlich Spuren einer Art Honigweins. Die frühen Gärkünste und der Konsum von energiereichen Zucker und Alkohol sicherten in einer rohstoffarmen Umgebung das Überleben der Menschen. Schnell verbreitete sich daher in der Jungsteinzeit das Wissen der Alkoholmischer über viele Länder.

McGovern geht mit seiner These sogar so weit zu behaupten, dass der Ackerbau vor 11.000 Jahren letztlich das Ergebnis des Drangs nach Alkohol und Rausch gewesen ist.