Allein die Beobachtung einer gestressten Person kann zur Ausschüttung von Stresshormonen führen
In der heutigen Zeit gibt es eine Menge Punkte, die man als Stressfaktoren bezeichnet; vor allem im Berufsleben kommt es immer wieder zu hektischen Situationen, die uns eine Menge Nerven abverlangen können. Dabei werden im Körper Stresshormone wie zum Beispiel Kortisol ausgeschüttet, die uns in Alarmbereitschaft setzen, um mit der Situation zurechtkommen zu können.
Wie eine aktuelle Studie zeigt, werden diese Hormone jedoch auch schon dann ausgeschüttet, wenn nicht wir selbst gestresst sind, sondern unsere Mitmenschen. Schon allein das Beobachten einer solchen Person führt zur vermehrten Ausschüttung von Kortisol. Diese Form bezeichnet man als empathischen Stress.
Emotionale Verbundenheit nur ein kleiner Aspekt
Bei der Studie, bei der die Probanden verschiedenen Situationen wie ein Vorstellungsgespräch oder Rechenaufgaben bewältigen mussten, zeigte sich, dass die Beobachter mit 40 Prozent deutlich gestresster reagierten, wenn ein emotionale Bindung zu der Person bestand. Doch auch wenn die Person völlig fremd war, konnte anhand des steigenden Kortisolspiegels die erhöhte Alarmbereitschaft gemessen werden, wenn auch nur mit geringerem Effekt von zehn Prozent.
Den Studienleitern zufolge sei eine emotionale Verbundenheit aufgrund dieses Unterschieds nicht als Voraussetzung für die Entstehung von empathischem Stress anzusehen.
Auch wenn man das Geschehen lediglich über einen Bildschirm verfolgt, lässt dies den Kortisolspiegel in die Höhe treiben, sodass man selbst zu Hause, wenn man den hektischen Alltag eigentlich hinter sich gelassen hat und den Fernseher einschaltet, gestresst wird.
Experten kritisieren als Fazit die hohe Ansteckungsgefahr von Stress, vor allem, weil ein permanent erhöhter Kortisolspiegel negative Auswirkungen auf Nerven und Immunabwehr mit sich bringt.