Allergischer Schnupfen kann Nasenkrebs auslösen: Neue Studie belegt Zusammenhänge

Von Nicole Freialdenhoven
7. Januar 2014

Menschen, die unter einem allergischen Schnupfen leiden, haben ein erhöhtes Risiko an Nasenkrebs zu erkranken. Dies stellten Forscher der der Universitätsklinik Taipeh in Taiwan nach der Untersuchung von 1799 Patientendaten fest. In Taiwan und Südchina ist Nasenkrebs mit über 20 Fällen auf 100.000 Einwohnern weit stärker verbreitet als beispielsweise in Mitteleuropa, wo auf 100.000 Einwohner weniger als ein Fall kommt.

Nasenkrebs in Taiwan und Südchina weit weit verbreitet

Warum diese Region besonders stark von Nasenkrebs betroffen ist, konnte bislang nicht erklärt werden. Forscher vermuten eine Mischung aus genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren. Bei ihrer Untersuchung stellten die taiwanesischen Mediziner fest, dass bei 48,6% der Patienten, bei denen ein Karzinom festgestellt wurde, zuvor ein allergischer Schnupfen vorgelegen hatte. Im Vergleich zu Nicht-Allergikern war das Krebsrisiko 2,29-fach erhöht.

Die genauen Zusammenhänge müssen noch geklärt werden, doch die Forscher gehen davon aus, dass der allergische Schnupfen zu lokalen Entzündungsprozessen führen, die Veränderungen in den menschlichen Zellen auslösen und dadurch die Entstehung von Krebs begünstigen. Tröstlich für die Betroffenen: Allergiker reagieren meist besser auf die anschließende Krebsbehandlung als Nicht-Allergiker.