Alt und doch jung - Bienen sind in der Lage, das eigene Gehirn zu verjüngen

Von Cornelia Scherpe
6. Juli 2012

Sie sind nicht nur fleißig beim Honigsammeln, sondern kümmern sich auch auf faszinierende Weise um sich selbst: Forscher haben herausgefunden, dass Bienen dazu in der Lage sind, ihr eigenes Gehirn zu verändern, sodass es wieder jünger wird.

Ähnlich wie bei den Menschen lässt die geistige Fitness auch bei den Bienen mit dem Alter nach. Während jedoch wir Menschen bisher kaum etwas dagegen tun können, sind uns die Insekten offenbar um einiges voraus.

Alte Weibchen werden laut Beobachtungen manchmal gezwungen, wieder die Aufgaben von jungen Bienen zu übernehmen. Am Anfang sind sie davon überfordert und machen Fehler, doch das ändert sich nach einem kurzen Zeitraum. Die Denkleistung und das Gedächtnis der Senioren-Bienen wird wieder aufgefrischt und sie können ebenso wie jugendliche Kolleginnen arbeiten.

Wie ihnen das möglich ist, untersuchte ein internationales Team. Die Forscher führten Test auf molekularer Ebene durch. Dabei zeigte sich, dass die alten Bienen vermehrt das Eiweiß "Prx6" bilden, wenn sie plötzlich wieder die Aufgaben einer jungen Arbeiterin übernehmen sollen. Interessanterweise ist diese Protein den Ärzten bereits bekannt. Es kommt auch beim Menschen vor und steht unter dem Verdacht, dass es Demenz ausbremsen kann. Bisher gibt es dafür keinen eindeutigen Beleg, doch die Bienen geben der Theorie nun wieder ordentlich Nährboden. Vielleicht ist es doch möglich, Krankheiten wie Alzheimer weiter hinaus zu zögern oder sogar zu heilen, indem man sich verstärkt auf dieses Eiweiß konzentriert. Weitere Untersuchungen in diese Richtung sind nun auf jeden Fall geplant.