Alternative Brustvergrößerungen ohne Silikon

Von Melanie Ruch
13. April 2012

Nach dem Bausilikon-Skandal des französischen Implantat-Herstellers "PIP" und einer Studie der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA, der zufolge jedes fünfte Brustimplantat nach rund zehn Jahren wegen gesundheitlicher Risikien ausgetauscht werden muss, kommt immer häufiger die Frage nach alternativen Methoden zur Brustvergrößerung auf und diese gibt es sogar relativ zahlreich.

An Stelle von Silikonimplantaten ist beispielsweise auch eine Vergrößerung mit Implantaten aus Kochsalzlösung möglich. Der Eingriff läuft genauso ab wie bei einer Vergrößerung mit Silikonimplantaten. Die gesundheitlichen Risiken sind beim Kochsalz allerdings deutlich geringer. Dennoch kann es wie bei Silikonimplantaten auch zu Kapselverhätungen kommen. Außerdem können die Implantate bei stärkeren Bewegungen anfangen zu gluckern und sie halten nicht ganz so lange wie Silikonimplantate, da das Kochsalz nach und nach ins Gewebe diffundiert. Die Kosten einer Kochsalzimplantat-Vergrößerung belaufen sich auf rund 5.000 Euro, ähnlich wie bei einer Silikonimplantat-Vergrößerung.

Eine weitere Alternative ist das sogenannte Lipofilling, bei der körpereigenes Fettgewebe entnommen und in die Brust gespritzt wird. Da die Fettzellen zum größten Teil in das Brustgewebe einwachsen, hält das Ergebnis dauerhaft. Allerdings kann es bei dieser Methode zu Unregelmäßigkeiten in den Konturen kommen und es können sich Fettzysten bilden. Ein Lipofilling gibt es ab 4.500 Euro.

Bei der sogenannten Lappenplastik handelt es sich um ein Verfahren, dass hauptsächlich zum Wiederaufbau der Brust nach einer Krebserkrankung angewandt wird. Dabei wird Gewebe aus Bauch, Rücken und Gesäß entnommen und in die Brust verpflanzt, wodurch große Narben entstehen. Die Kosten werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen.

Es gibt aber auch Methoden zur Brustvergrößerung, bei denen keine operativen Eingriffe nötig sind, wie etwa bei der Aufspritzung mit Hyaluronsäure. Da Hyaluronsäure auch vom Körper selbst gebildet wird, besteht keine Gefahr einer allergischen Reaktion. Auch das Risiko einer Kapselverhärtung, wie es bei Implantaten der Fall ist, ist ausgeschlossen. Allerdings hält das Ergebnis nur etwa 36 Monate an und es kann zu kurzzeitigen Schwellungen und Blutergüssen kommen. Die Kosten betragen rund 3.000 Euro.

Eine ebenfalls kurzzeitige Vergrößerung der Brust bewirkt die Behandlung mit einer Vakuumpumpe. Dabei wird ein Unterdruck an der Brust erzeugt, der die Durchblutung des Brustgewebes erhöht und damit eine leichte Vergrößerung bewirkt. Der Effekt hält jedoch nur ein paar Stunden vor. Durch den Unterdruck kann es allerdings zu Blutergüssen und Rissen im Bindegewebe kommen. Eine Behandlung kostet rund 200 Euro.

Es gibt auch spezielle Cremes, mit denen Frauen angeblich ganz einfach Zuhause eine Vergrößerung ihrer Brust bewirken können. Diese Cremes verstärken nachweislich die Durchblutung und Polstern die oberste Hautschicht kurzzeitig auf. Das Ergebnis ist jedoch kaum zu erkennen und hält auch nur wenige Minuten an. Außerdem kann es zu allergischen Reaktionen auf die Inhaltsstoffe der Cremes kommen. Eine Spezialcreme kostet etwa 60 Euro.