Alzheimer - wie Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen die Gedanken blockieren

Von Dörte Rösler
8. November 2013

Unter dem Begriff Alzheimer fassen wir heute ein ganzes Bündel an neurologischen Veränderungen. Alois Alzheimer, der Entdecker der Krankheit, erkannte dabei schon 1901, wie wichtig Eiweißablagerungen für den Verlust der Denkleistung sind. Zusätzlich fördert Insulin den schädlichen Prozess. Größter Risikofaktor aber ist das Alter.

Amyloid-Plaques

Jeder dritte Deutsche über 90 Jahren leidet heute an einer Form der Demenz. Beim Morbus Alzheimer sind es vor allem Beta-Amyloid-Peptide, deren langkettige Aminosäuren im Laufe der Jahre verkleben. Mit steigendem Alter können sich so beträchtliche Amyloid-Klumpen im Gehirn ansammeln - die sogenannten Plaques.

"Tau"-Fibrillen

Darüber hinaus neigt auch das wichtige Transportprotein "Tau" zum Verkleben. Es blockiert das Innere der Nervenzellen, sodass die Signale nicht mehr weitergeleitet werden können. Meist geschieht das so langsam und schleichend, dass sich die ersten Symptome erst nach Jahrzehnten zeigen.

Noch keine wirksamen Medikamente

Je vielfältiger die Nervenzellen untereinander vernetzt sind, desto besser kann das Gehirn den Ausfall einzelner Zellen kompensieren. Die Forscher arbeiten deshalb an Möglichkeiten, um die Nervenzellen gezielt zu verknüpfen. Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen medikamentös aufzulösen, hat sich bisher nicht als wirksam erwiesen. Zwar gibt es Mittel, die die Ablagerungen reduzieren - wenn es zu sichtbaren Klumpen kommt, sind die darunter liegenden Zellen jedoch schon zerstört.