An US-Grundschule bekommen Viertklässler Matheaufgaben mit dem Thema Sklaverei

Von Melanie Ruch
26. Februar 2013

Es ist nicht immer leicht Schüler für Rechenaufgaben zu begeistern. Eine Methode, mit der dies gelingen kann, sind Sachaufgaben mit bestimmten Themen, die die Schüler interessieren, wie etwa Tiere.

Lehrer an einer Grundschule in Manhattan dagegen haben sich für das Thema Sklaverei entschieden. So bekamen die Schüler Arbeitsblätter mit Matheaufgaben, in denen beispielsweise danach gefragt wurde, wie viele Sklaven nach einer Meuterei auf einem Sklavenschiff noch lebten oder wie oft ein Sklave ausgepeitscht wurde.

Als eine andere Lehrerin darum gebeten wurde, die Arbeitsblätter zu kopieren, entdeckte sie die geschmacklosen Textaufgaben und informierte ihren früheren Uni-Professor. Auch der war völlig entgeistert und leitete die Aufgaben an die Direktorin der Schule und ans Fernsehen weiter. Selbst die Direktorin wusste nichts von den Sklaven-Aufgaben.

Später stellte sich heraus, dass einige andere Viertklässler die Aufgaben im Geschichtsunterricht selbst ausgearbeitet hatten, zusammen mit mindestens zwei Lehrern. Die Schulbehörde kündigte nun an die verantwortlichen Lehrer zur Rechenschaft ziehen zu wollen und entsprechende disziplinarische Maßnahmen gegen sie einzuleiten. Ob die Lehrer eine Entlassung zu befürchten haben, ist noch nicht klar.