Ananas im Weltkulturerbe: Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau lockt Besucher

Von Nicole Freialdenhoven
28. Juni 2012

Eine der schönsten Gartenanlagen Deutschlands ist der Muskauer Park in der gleichnamigen Stadt Bad Muskau nahe der polnischen Grenze: Seit 2004 gehört das Ensemble aus Park und Schloss sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe und lockt seit seiner Renovierung 2009 jedes Jahr 300.000 Besucher in das Städtchen. Jetzt blühen sogar wieder Ananas, die aus Costa Rica importiert wurden.

Der Anbau der Ananas geht auf Hermann Fürst von Pückler-Muskau zurück, der die herrliche Parklandschaft im frühen 19.Jahrhundert anlegen ließ: Der Weltreisende und Verfassender von Reisetagebüchern war in Südamerika auf die süße Frucht gekommen und ließ sie im heimischen Park anbauen um damit die Damenwelt zu beeindrucken. Nun gedeiht die Ananas wieder in Gewächshäusern und wird zudem mit einer Ausstellung geehrt, die bis 31. Oktober in der Schlossgärtnerei zu sehen ist.

Der Muskauer Park hat schwere Zeiten hinter sich: Im Zweiten Weltkrieg wurde er stark zerstört, das Schloss bei einer Brandstiftung schwer beschädigt. Als die Neiße nach Kriegsende zur deutsch-polnischen Grenze wurde, befanden sich zwei Drittel des Parks auf einmal auf polnischem Gebiet - ohne eine einzige Brücke. Heute gilt der gemeinsam unterhaltene Park als Prestigeprojekt der deutsch-polnischen Zusammenarbeit und mit der Englischen Brücke wurde die alte Verbindung über die Neiße wieder hergestellt. Auch das Schloss strahlt seit 2009 wieder frisch renoviert im alten Glanz.