Angeborene Herzfehler werden nach der Geburt operiert - dennoch sind oft Nachbehandlungen nötig

Von Cornelia Scherpe
29. April 2013

Früher waren angeborene Herzfehler ein großes Risiko für das Baby. Vor einem halben Jahrhundert starben noch bis zu 80 Prozent all dieser jungen Patienten. Dies hat sich dank der modernen Medizin geändert und inzwischen ist es in rund 85 Prozent der Fälle so, dass die Kinder problemlos erwachsen werden.

Dennoch bedeutet dies nicht, dass eine Operation im Säuglings - oder Kleinkindalter ausreichend ist, um mit dem Herzfehler komplett abzuschließen. Statistisch gesehen heilt nur rund ein Drittel der angeborenen Fehler wirklich im Anschluss an die OP aus. Bei den übrigen zwei Dritteln muss auf dem Weg ins Erwachsenenalter mindestens einmal eine weitere Operation erfolgen oder aber es ist notwendig, ständig Medikamente zu nehmen.

Weshalb so viele Nachbehandlungen nötig sind, kann man nicht pauschal sagen. Die individuellen Verhältnisse der Patienten spielen in der Regel die größte Rolle. Sehr häufig kommt es zum Verschleiß der eingesetzten Prothesen (Gefäßprothesen oder Herzklappen), da durch das Wachstum des Menschen die Materialien an Qualität verlieren.

Bei manchen stellt sich jedoch auch eine wachsende Herzinsuffizienz ein. Manchmal kommt man dann nicht darum herum, eine Herztransplantation durchzuführen. In vielen Fällen reicht aber auch die Vergabe von Medikamenten und ein Umstellen der Lebensgewohnheiten.

Da die Gründe für weitere Probleme so umfassend sein können, gibt es auch verschiedene oder gar keine Symptome. Genau deswegen kann es für die Betroffenen lebensnotwendig sein, sich auch ohne offensichtliche Probleme regelmäßig von einem Facharzt untersuchen zu lassen. Eltern sollten daher auch nicht versäumen, ihren Kindern von dem angeborenen Herzfehler zu erzählen, damit diese im Erwachsenenalter sich selbst um ihre Vor- bzw. Nachsorge kümmern können.