Anlegen von Segelohren - Operationsmethoden und die richtige Nachsorge

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
16. Juni 2014

Mit abstehenden Ohren zu leben, ist für viele Kinder ein großes Problem, denn oft kommt es dadurch zu Hänseleien in der Schule. Mitunter sind die psychischen Belastungen durch den Spott und die Sprüche der Mitschüler so groß, dass der Nachwuchs den Gang zur Schule irgendwann nur noch als große Qual ansieht.

Viele Eltern entscheiden sich dann irgendwann, ihrem Kind die Ohren im Rahmen einer kleinen Operation - der Otopexie - anlegen zu lassen. Rein aus gesundheitlicher Sicht besteht dafür jedoch kein Grund, denn abstehende Ohren bringen keine gesundheitlichen Nachteile mit sich.

Wenn das Kind also prima damit leben kann, muss und darf es auch nicht operiert werden, nur weil die Eltern diesen Wunsch äußern.

Operationsmethoden

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Ohren anlegen zu lassen. Dabei können sowohl Verfahren mit und ohne Skalpell angewandt werden.

Bei einer gering ausgeprägten Anthelixfalte erfolgt zunächst ein Schnitt, um den Ohrknorpel anzuritzen. Dieser wird dann gebogen, um das Ohr in die gewünschte Form zu biegen. Mithilfe von Fäden wird fixiert.

Bei der "Incisionless Otoplasty" verzichtet man auf den Schnitt und perforiert den Knorpel stattdessen mit Nadeln; auf diese Weise kann man ihn ebenso biegsam machen. Je nach Ausprägung können auch verschiedene Methoden miteinander kombiniert werden.

Bevor eine OP durchgeführt wird, wird das Ohr vermessen und über die gewünschte Form gesprochen. Auch über die möglichen Risiken werden die Eltern sowie die kleinen Patienten informiert. Der Eingriff wird in der Regel übrigens ab einem Alter von sechs Jahren durchgeführt.

Risiken und Nachsorge

Wie bei allen anderen Operationen, kann es auch bei der Otopexie zu Komplikationen kommen, diese fallen in der Regel jedoch sehr gering aus. Mitunter kann es nach dem Eingriff zu Schmerzen, Blutergüssen oder Wundinfektionen kommen.

In seltenen Fällen ist eine Nachoperation erforderlich, zum Beispiel dann, wenn das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist.

Nach der OP bekommt der Patient normalerweise einen Schutzverband aus Schaumstoff umgelegt, den er einige Tage tragen muss. Anschließend wird ein Stirnband verordnet, welches jedoch nur nachts angezogen werden muss.