Antarktis: Urlaub auf dem Forschungsschiff
Für viele Menschen bleibt eine Reise in die Antarktis ein unerfüllter Traum. Doch wer einmal in diese Region gefahren ist, vergisst den Aufenthalt dort niemals.
Minus 89,2 Grad, Windgeschwindigkeiten von mehr als 300 Stundenkilometer: In der Antarktis herrschen extreme Bedingungen. Zudem fällt so wenig Niederschlag wie in der Sahara, 50 Millimeter im Jahr. Dies liegt daran, dass kalte Luft nur sehr wenig Feuchtigkeit speichern kann.
Wer eine Tour in die Südpolar-Region machen möchte, ist nicht auf das Flugzeug angewiesen. Abenteuerlustige können ihre Reise auch an Bord eines Forschungsschiffes absolvieren. Die "Akademik Ioffe" wurde 1989 in Finnland gebaut und bietet auf 117 Metern Länge Platz für 110 Passagiere. Sie ist ebenso wie ihr Schwesterschiff "Akademik Sergey Vavilov" in den Polargebieten unterwegs. Die Chartergebühren für Kreuzfahrten bilden die finanzielle Grundlage für hydroakustische Analysen, die Wissenschaftler an Bord durchführen.
Wer die lange Reise wagt, wird mit vielen ungewöhnlichen Erlebnissen belohnt. Pinguine, Robben, Albatrosse, Sturmvögel - auch in der Antarktis leben zahlreiche Tierarten. So brüten auf dem Packeis und den vorgelagerten Inseln im Sommer über 100 Millionen Zugvögel.
Im Gegensatz zum vielfältigen Leben in den Ozeanen und an den Schelfeisrändern erscheinen die wenigen eisfreien Regionen öde und leer. Hier leben keine höher entwickelten Lebewesen. Stattdessen bevölkern vor allem Mikroorganismen, Moose und Flechten sowie einige wirbellose Tiere diese Gebiete. Das größte dauerhaft landlebende Tier der Antarktis ist eine 12 Millimeter große, flügellose Zuckmückenart namens Belgica antarctica.
In der gesamten Südpolar-Region gibt es nur zwei Blütenpflanzen: die Antarktische Schmiele (Deschampsia antarctica) und das Nelkengewächs Antarktische Perlwurz (Colobanthus quitensis).
Doch ein Trip in die Antarktis ist etwas Besonderes. An Bord eines der Schiffe kann man sich die kalte Luft um die Ohren wehen lassen oder die majestätischen Eisberge, die vorüberschwimmen, bestaunen. Und wer das Eismeer schon einmal blau oder grün hat schimmern gesehen, wird dieses außergewöhnliche Erlebnis nie wieder in seinem Leben vergessen.
Quelle
- http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1518,805598,00.html Abgerufen am 5. Januar 2012