Anti-Diät-Tag: Gegen den Jo-Jo
Es gibt viele gute Gründe, keine Diät zu machen. Moment mal, haben wir da eben "keine" gesagt? Ja, richtig gehört: Denn langfristig betrachtet sind Diäten oftmals nicht nur ineffektiv, sie können sogar mehr Schaden als Nutzen mit sich bringen. Der soeben zu Ende gegangene "Anti-Diät-Tag", der weltweit am 6. Mai zelebriert wird, bietet Anlass, sich noch einmal die Nachteile einer Hungerkur vor Augen zu führen.
Auf kurzfristige Radikaldiäten folgt der Jo-Jo-Effekt
Punkt 1: Der Jo-Jo Effekt. Diäten bringen den Stoffwechsel vollends durcheinander - je radikaler und je geringer die Kalorienzahl, desto schlimmer. Und, glauben Sie uns: Kurzfristige Gewichtsabnahmen bestehen in der Regel lediglich aus Wasser.
Nur, wer die Radikaldiät sehr viel länger durchsteht, verliert irgendwann auch die hartnäckigen Fettpölsterchen. Bis dahin ist es aber ein weiter - und vor allem auch: ein ungesunder - Weg. Danach ganz normal weiter zu essen, ist ebenfalls unmöglich: Weil der Organismus sich auf Sparflamme eingestellt hat, wird er anschließend selbst bei ausgewogener Ernährung wieder zunehmen.
Natürlich gibt es Möglichkeiten, den Jo-Jo Effekt zumindest einzudämmen. Eine schnelle Radikalkur zu Beginn, eine langfristige Ernährungsumstellung danach, das kann eine Möglichkeit sein. Doch wir wollen heute schließlich keine Argumente für, sondern gegen die Diät anführen - und die gibt es wirklich zu Genüge.
Schlechtes Gewissen und Schuldgefühle führen zur Gewichtszunahme
Punkt 2 nämlich lautet: Diäten machen unglücklich - und führen auch hierdurch wieder zur Gewichtszunahme. Fast alle Abnehmkuren, einschließlich jener mit einem vernünftigen Ernährungskonzept, basieren auf dem schlechten Gewissen seiner TeilnehmerInnen. Schuldgefühle, wenn man doch einmal zugeschlagen hat, "verbotene" und "erlaubte" Lebensmittel - wer glaubt noch ernsthaft, dass man auf diese Weise einen gesunden Umgang mit Lebensmitteln lernen kann?
Ein erhöhter Stresspegel kann übrigens ebenso dazu beitragen, dass die Pfunde einfach nicht purzeln wollen oder sogar weiter in die Höhe schnellen. Eine Diät ist hier sicherlich der falsche Ansatz.
Essen als Selbstverständlichkeit
Essen sollte Spaß machen, Genuss bringen - vor allen Dingen aber: wieder selbstverständlich werden. Für viele Dauer-Diätlerinnen und Menschen, die sich auf Grund ihres Gewichts mit Vorurteilen und Schuldgefühlen konfrontiert sehen, ist es manchmal ein enorm weiter Weg dorthin. Denn wo bestimmte Dinge verboten sind, man einfach nicht "willensstark" genug sein soll, dort wird Essen gleichzeitig zu etwas Hochheiligem - und mit Emotionen und Erwartungen überlastet.
Schnitzel, Burger, aber auch Salat und Co. sind aber definitiv nicht geeignet, emotionale Probleme zu überwinden - weder beim Essen noch beim Verzicht hierauf. Deshalb: Denken Sie nicht nur an Ihr Gewicht, sondern auch an Ihr Wohlbefinden! Wer das allein nicht schafft, der sollte sich professionelle Unterstützung suchen.