Antibabypille verändert die Wahrnehmung

Von Cornelia Scherpe
7. Dezember 2011

Die Einnahme der Anti-Baby-Pille ist nicht ungefährlich, das ist längst bekannt. Das Risiko auf lebensbedrohliche Nebenwirkungen wie Krebs und Thrombose müssen Anwenderinnen ebenso in Kauf nehmen wie Wassereinlagerungen, Migräne und Depressionen. Nun kommt eine weitere Nebenwirkungen hinzu, die die Wahrnehmung betrifft. Offenbar verändern die ständig eingenommenen künstlichen Hormone auch die Denkstrukturen im Gehirn. Eine Studie mit Pillenanwenderinnen und Frauen, die auf natürlichem Wege verhüteten, zeigte dies deutlich. Man erzählte allen Probandinnen von einem Unfall, in dem ein Kind verwickelt war und schilderte dabei auch Details.

Eine Woche später lud man die Frauen wieder ein und bat sie, sich an die Geschichte des Unfalls zu erinnern und diese erneut selbst nach zu erzählen. Das Ergebnis: wer keine Pille nahm, erinnerte sich besser und gab auch viele der Details wieder. Wer dagegen unter dem Einfluss der künstlichen Hormone stand, dessen Erinnerung war deutlich schlechter. Die betreffenden Frauen gaben oft nur den Kern des Unfalls wieder, verzichteten aber auf alle Details. Die Forscher aus den USA gehen daher davon aus, dass die Pille die Erinnerung und die Wahrnehmung verändert. Die Frauen hatten deutlich männlichere Denkstrukturen gezeigt, denn nur den Kern eines Themas zu geben ist ein typisches männliches Denkmuster.