Antibakterielle Seifen in der Kritik: Statt der Gesundheit zu helfen, könnten sie schädlich sein

Von Cornelia Scherpe
23. Dezember 2013

Viele Menschen kaufen sie schon und immer mehr werden auf sie aufmerksam: antibakterielle Seifen. Die Hersteller versprechen, dass man so der eigenen Gesundheit etwas Gutes tun kann, da Krankheitserreger effektiv bekämpft werden und man sich so mit geringer Wahrscheinlichkeit mit Infektionen ansteckt. Doch stimmt das wirklich?

Produktwirksamkeit angezweifelt

Die US-Aufsichtsbehörde FDA zweifelt an der Wirksamkeit der Produkte und hat den Herstellern nun ein Ultimatum gesetzt. Sie sollen wissenschaftliche Belege für den Nutzen ihrer Produkte offenlegen, damit man diese überprüfen kann. Legen Sie keine Studienergebnisse und Vergleichbares vor, so sind die Hersteller aufgefordert, innerhalb eines Jahres die Seifen vom Markt zu nehmen. Zumindest alle Bestandteile, die als antibakteriell gelten, sollen dann entfernt worden sein.

Kritik von Wissenschaftlern und Verbraucherschützern

Dieses konsequente Vorgehen geht auf die Kritik von Wissenschaftlern und Verbraucherschützern zurück. Diese haben darauf hingewiesen, dass die Bestandteile eventuell gar nicht wirklich gesundheitsfördernd sind, sondern das Gegenteil der Fall ist. Die Seifen könnten das Potenzial haben, gefährliche Resistenzen zu fördern.

Problem Triclosan und Triclo­carban

Vor allen Dingen zwei Desinfektionsmittel, die immer wieder in den Seifen vorkommen, stehen in der Kritik: Triclosan und Triclo­carban. Beide Mittel wurden früher ausschließlich von Medizinern als Antiseptika eingesetzt, wenn es notwendig war. Dabei lagen sie auch in vergleichsweise hohen Dosierungen vor.

In den nun frei verkäuflichen Seifen ist die Konzentration dagegen eher gering und genau das wird zum Problem. Wie bei der inkonsequenten Einnahme von Antibiotika riskiert man so, dass die Bakterien nur halbherzig angegriffen werden und daher eine gute Chance haben, sich erfolgreich gegen die Substanzen zur Wehr zu setzen. So werden sie eventuell immun.