Antibiotika-Prophylaxe beim Zahnarzt in England abgeschafft - Kein Anstieg von Endokarditis

Von Frank Hertel
9. Mai 2011

Bei operativen Eingriffen in den Schleimhautbereich kann Endokarditis entstehen. Das ist eine Infektionskrankheit, die unbehandelt tödlich verläuft. Allerdings ist diese Krankheit seit Jahrzehnten immer seltener geworden.

Beim Zahnarzt wird ein Enstehen der Endokarditis mit einer Antibiotika-Prophylaxe verhindert. In England ist das seit März 2008 nicht mehr der Fall. Das National Institute of Health and Clinical Excellence (NICE) lehnt seit diesem Zeitpunkt eine Kostenübernahme ab. Deshalb sind Antibiotika-Prophylaxen bei englischen Zahnärzten um 78 Prozent zurück gegangen.

Der Zahnmediziner Martin Thornhill von der Universität Sheffield hat nun im Britischen Ärzteblatt berichtet, dass trotzdem kein Anstieg der Endokarditis zu verzeichen sei. Allerdings empfiehlt NICE Herzpatienten und Menschen, die schon einmal Endokarditis überlebt haben, weiterhin die antibiotische Prophylaxe vor Operationen bei englischen Zahnärzten.