Antikörper "Bapineuzumab" enttäuscht in Studie - er ist kein wirksames Mittel gegen Alzheimer

Von Cornelia Scherpe
26. Juli 2012

Menschen mit Alzheimer können bereits auf verschiedene Therapien zurückgreifen, doch eine Heilung der Demenz ist bisher nicht möglich. Aktuell geht man in der Medizin davon aus, dass Ablagerungen im Gehirn, sogenannte Plaques, die Nervenzellen wie Müll umlagern und sie so nach und nach zum Absterben bringen. Entsprechend dieser Theorie versucht man mit Medikamenten gegen die Plaques vorzugehen. Die jüngsten Hoffnungen ruhten dabei auf "Bapineuzumab". Hierbei handelt es sich um einen monoklonalen Antikörper, der den Plaque beseitigen soll. Er greift die Beta-Amyloid-Proteine an, bevor sie sich auf den Nervenzellen absetzen können.

Im Modell müsste es daher möglich sein, dass man Alzheimer damit verhindern kann und eine bestehende Demenz sich nicht weiter verschlimmert. Leider scheiterte das Modell nun bei der praktischen Anwendung. Man hatte in den USA mit 1.121 Probanden gearbeitet, die alle bereits an leichter Demenz litten und die Diagnose Alzheimer in einem Krankenhaus bekamen. Sie alle wurden nun im Abstand von je 13 Wochen mit Infusionen behandelt. Eine Hälfte erhielt den Antikörper, die andere ein Placebo. Nach 18 Monaten wurde die Studie nun abgebrochen, da sich die Demenz im Schnitt bei beiden Gruppen gleich stark verschlechtert hatte. Bapineuzumab scheint zumindest laut dieser Studie überhaupt keinen positiven Effekt auf die Demenz zu haben.

Zwei weitere Studien arbeiten unabhängig gerade ebenfalls mit Bapineuzumab und Alzheimer-Patienten. Ihre Ergebnisse stehen noch aus.