AOK-Bericht - Krankenkassen müssen immer mehr für Medikamente bezahlen

Von Frank Hertel
15. September 2011

Am Mittwoch stellte die gesetzliche Krankenkasse AOK in Berlin ihren "Arzneimittelverordnungs-Report 2011" vor. Die Ausgaben für Arzneimittel sind in Deutschland im Jahr 2010 um 1 Prozent gestiegen. Das entspricht einer zusätzlichen Belastung von 330 Millionen Euro. Damit sei der Anstieg viel geringer ausgefallen als im Jahr 2009. Das habe mit dem neuen Arzneimittelneuordnungsgesetz zu tun, außerdem hätten die Krankenkassen Rabatte mit den Pharmaindustriellen ausgehandelt.

Die AOK wies am Mittwoch auch darauf hin, dass die patentgeschützten Medikamente immer teurer würden. Im Jahr 1993 hätte die AOK 1,7 Milliarden Euro für solche Medikamente bezahlen müssen. 17 Jahre später, im Jahr 2010 waren es schon 14,2 Milliarden Euro. Das ist ein Preisanstieg von über 800 Prozent in weniger als zwei Jahrzehnten.