Apotheken verdienen an Medikamenten weniger als der Staat

Nur 15,5 Prozent der Einnahmen durch Medikamente bleiben den Apotheken

Von Laura Busch
5. November 2009

Die Apotheken verdienen an dem Verkauf und Vertrieb von Medikamenten unterm Strich weniger, als der Staat für diese Geschäft Mehrwertsteuer kassiert. Diese Zahlen wurden unlängst in der "Apotheken Umschau" veröffentlicht.

Viele Ausgaben schrumpfen den tatsächlichen Gewinn

Von den 26,8 Milliarden Euro, die die gesetzlichen Krankenkassen in 2008 für Medikamente ausgegeben haben, sei dem Artikel zufolge zwar ein Großteil an die Apotheken geflossen, diese hätten jedoch auch einiges an Ausgaben. Mit 64,5 Prozent gehe der größte Posten für Rohstoffvorleistungen weiter an die Pharmaindustrie. 16 Prozent Mehrwertsteuer würden an den Staat abgeführt und weitere 4 Prozent betrage der Anteil des Großhandels. Nur etwa 15,5 Prozent blieben als Gewinn, heißt es weiter.

Die "Apotheken Umschau" weist darauf hin, dass der Fiskus damit mehr bekommt, als die Apotheken selber. Das ist in der EU Standard. Nur in Bulgarien und Dänemark verlangt der Staat noch größere Anteile an den Kosten für Medikamente. Die Pharmazeuten weisen jedoch auch darauf hin, dass weiterhin 10.000 Ausbildungsstellen und 145.000 auf das Konto der Apotheken gehen. Die Zahl der geschaffenen Arbeitsstellen liegen damit deutlich über dem des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie.