Arterielle Hypertonie: Ursache kann hormoneller Natur sein
Durch Überproduktion des Hormons Aldosteron kann der Blutdruck steigen
In Deutschland hat fast jeder vierte Erwachsene eine arterielle Hypertonie. Das bedeutet, dass der Blutdruck in den Arterien dauerhaft erhöht ist und das wird zum Gesundheitsrisiko.
Die Gefahr auf einen Herzinfarkt, auf einen Schlaganfall und auf den plötzlichen Herztod steigen mit den Jahren und weiteren Begleiterscheinungen wie Fettleibigkeit. Doch wie kommt es in erster Instanz zum krankhaft erhöhtem Blutdruck? Sind Betroffene immer unsportlich und ernähren sich falsch? Eine Studie aus den USA wollte genau das wissen.
Conn-Syndrom im Fokus der Untersuchung
Die Forscher untersuchten die Daten von 1.672 Patientinnen und Patienten, die zwischen den Jahren 2009 und 2014 eine arterielle Hypertonie gezeigt hatten. Man untersuchte nun, ob bei ihnen das Conn-Syndrom (auch Hyperaldosteronismus) vorliegen könnte. Es handelt sich dabei um eine Hormonkrankheit, bei der vom Organismus zu viel Aldosteron produziert wird.
Der Botenstoff ist wichtig für den Natriumtransport im Körper, doch zu viel davon führt unter anderem zu Nierenproblemen. Bei den 1.672 Betroffenen bestätigte sich der Verdacht in 5,9 Prozent der Fälle, also immerhin bei 99 Personen. Die Ärzte hatten ein Blutbild angefertigt und darin nach Normabweichungen der Hormone gesucht.
Wie lässt eine Überproduktion von Aldosteron den Blutdruck steigen? Ist das Hormon zu stark in den Nieren vertreten, werden mehr Natrium und Wasser gespeichert. Das Mehr an Volumen erhöht den Blutdruck und weder Sport noch Ernährung können daran etwas ändern.
Hormonstatus sollte bei Bluthochdruck regelmäßig bestimmt werden
Die Forscher empfehlen daher, bei Bluthochdruck immer auch den Hormonstatus zu bestimmen. Ist Aldosteron tatsächlich das Problem, kann therapeutisch dagegen angekämpft werden.
Durch eine Operation wird die Nebenniere entfernt und damit ein Produktionsort des Hormons beseitigt. In vielen Fällen wäre es auf diese Weise möglich, den Blutdruck dauerhaft auf einen Normalwert zu senken und damit das Risiko auf Herz- und Hirninfarkte bei diesen Betroffenen deutlich zu reduzieren.