Arznei-Tees haben vor allen Dingen einen psychischen Effekt

Von Cornelia Scherpe
26. März 2013

In vielen Supermärkten findet man ganze Regale voller Arznei-Tees. Sie sollen vor Burnout schützen, der Verdauung helfen, Beschwerden der Wechseljahre lindern und vieles mehr. Ihre tatsächliche medizinische Wirkung ist allerdings in den meisten Fällen sehr umstritten. Es gibt wirklich Teemischungen, die aufgrund der hoch konzentrierten Inhaltsstoffe diverse Beschwerden lindern, allerdings liegen sind diese eher in der Apotheke zu finden.

In handelsüblichen Packungen liegen deutlich geringere Dosierungen vor. Dennoch kann fast jeder aus eigener Erfahrung sagen, dass der Genuss einer schönen Tasse Tee gut tut. Dieser Effekt hat aber nichts mit dem Tee an sich zu tun, sondern mit der Handlung und der Erwartung, die ein Tee-Genießer hat. Im Grunde handelt es sich also um eine Art Placebo-Effekt.

Bereits in geringen Mengen durchaus sehr wirksam ist Johanniskrauttee. Das Kraut hat nachweislich eine direkte Wirkung auf unser Nervensystem. Es kann die Stimmung daher durchaus auch schon in üblichen Teemengen aufhellen. Normaler Kamillentee hat ebenfalls eine unmittelbare Wirkung auf den Körper. Bei Entzündungen im Mund- oder Rachenraum wirkt Kamille beruhigend und ist daher bei Erkältungen sehr beliebt.

Auch ein unruhiger Magen kann ein wenig durch Kamille beeinflusst werden. Doch viele "moderne" Teemischungen, die gerne als Wellness-Tees verkauft werden, sind tatsächlich nur Placebo. Es gibt Studien, die zeigen konnten, dass nach dem Trinken einer Tasse kein wirklicher Effekt eintreten kann. Probanden, die aber an die Wirkung für Körper und Seele glauben wollen, fühlen sich bereits nach dieser Tasse ausgeglichener oder fröhlicher.