Arzneipflanze des Jahres: Passionsblume wirkt beruhigend

Die Passionsblume hilft bei Unruhezuständen, Einschlafproblemen und Magen-Darm-Beschwerden

Von Ingo Krüger
3. Januar 2011

Sie besitzt die wohl schönste Blüte der Welt, ihre Extrakte wirken beruhigend und lösen Ängste: die Passionsblume (Passiflora incarnata). Seit 1999 kürt der Studienkreis "Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde" an der Universität Würzburg die Arzneipflanze des Jahres. Für 2011 fiel ihre Wahl auf die ursprünglich in den tropischen Regenwäldern Mittel- und Südamerikas beheimatete Kletterpflanze.

Zahlreiche Anwendungsgebiete der Passionsblume

Die bekannteste Gattung in Deutschland ist die Passiflora edulis. Ihre Früchte sind auch hierzulande im Handel, wo man sie als Maracuja kennt.

Doch nicht wegen ihres süßen Geschmacks fiel die Wahl der Jury auf die Passionsblume. Ihr Extrakt wirkt beruhigend und angstlösend. Ärzte wenden ihn in Verbindung mit Baldrian bei nervöser Unruhe, leichten Einschlafproblemen und nervös bedingten Magen-Darm-Beschwerden an.

"Zugleich treten, anders als bei vielen Psychopharmaka, keine muskelentspannenden Effekte auf", so der Studienkreis in seiner Begründung.

Auch in heimischen Gefilden ist die Passionsblume mittlerweile anzutreffen. Da sie eher das warme Klima schätzt, sollte sie in der kalten Jahreszeit allerdings in beheizbaren Wintergärten untergebracht werden, am besten im Topf bei 8 bis 18°C.

Der Name der Pflanze rührt daher, dass Missionare, die mit den spanischen Eroberern nach Amerika kamen, die Blüten der Passionsblume entfernt an die Dornenkrone Christi erinnerten.