Auf der ganzen Welt bereitet man sich auf die bevorstehende Apokalypse vor

Von Melanie Ruch
12. Dezember 2012

Dem Maya-Kalender zufolge wird am 21. Dezember dieses Jahres die Welt untergehen. Während für Wissenschaftler damit lediglich ein Zyklus endet, bereiten sich Abergläubige auf der ganzen Welt auf die bevorstehende Apokalypse vor. Manche allerdings lediglich, um daraus Profit zu schlagen.

Im Elsass beispielsweise wird in der Nacht zum 21. Dezember der Kriegsbunker an der Befestigungsanlage Ligne Maginot eröffnen. Übernachten darf dort zwar keiner, doch für sieben Euro pro Person bekommt man dort zumindest einige Stunden Unterschlupf, ein Glas Glühwein, Lebkuchen und einiges zu sehen.

Ein französisches Unternehmen bietet für viel Geld außerdem an die Memoiren ihrer Kunden in dem Bunker vor dem Weltuntergang zu bewahren und sie noch vor der Apokalypse in schriftlicher und digitaler Form zu veröffentlichen. Wer noch ein paar Tausend Euro drauflegt, bekommt sogar einen professionellen Autor für die Überarbeitung seiner Memoiren zur Seite gestellt.

Im südfranzösischen Bugarach, einer 200-Seelen-Gemeinde nahe den Pyrenäen, gibt es einem Mythos zufolge eine Startbahn für Außerirdische, die am Tag der Apokalypse einige Auserwählte mit ihren Raumschiffen in die sicheren Weiten des Weltalls bringen. Da man einen großen Touristenansturm erwartet, werden dort schon seit Wochen überteuerte Mietwohnungen in den regionalen Zeitungen angeboten.

Auch im türkischen Sirince an der Ägais-Küste werden zum Weltuntergang Touristenmassen erwartet. Grund dafür ist eine Erzählung, in der es heißt, dass die Menschen in Sirince wahrscheinlich die einzigen Überlebenden der Apokalypse sein werden, da dort eine Art moderne Arche Noah anlegen wird, die einige Auserwählte vor den Fluten retten soll.

In Ländern wie Mexiko oder Guatemala, wo die Maya-Kultur ihren Ursprung hat, wird der Weltuntergang dagegen groß gefeiert. Im mexikanischen Yucatan soll am 21. Dezember sogar ein riesiges Festival stattfinden.

Im stark abergläubigen Russland und der Ukraine geht dagegen die Panik um. Dort werden zu Hauf "Notfallsets" mit haltbaren Lebensmitteln, Kerzen, Streichhölzern und Seife angeboten. Im russischen Omutninsk kauften Einwohner sogar schon die Geschäfte leer, um sich für die Apokalypse mit Lebensmitteln und allem Nötigen einzudecken.