Auf Plattdeutsch schneller zur Genesung: Hamburger Krankenpfleger pauken Dialekt

Von Nicole Freialdenhoven
24. Juni 2013

Damit sich ältere Patienten in der Hamburger Asklepios Klinik wohler fühlen und schneller genesen, pauken Ärzte und Pflegepersonal nun Plattdeutsch. Vor allem für alte Menschen aus dem Hamburger Umland ist der heimische Dialekt oft die erste Umgangssprache und nicht das steife Hochdeutsch der Großstadt. Durch die Ansprache auf Plattdeutsch soll diesen Menschen ein Gefühl der Vertrautheit und Sicherheit vermittelt werden.

Besonders hilfreich könnten die neuen Dialektkenntnisse des Personals bei der Behandlung von Demenzkranken sein: Diese reisen gedanklich immer weiter in ihre Vergangenheit zurück, je mehr die Krankheit fortschreitet - und kommen irgendwann in ihrer Jugend an, in der sie ausschließlich Plattdeutsch gesprochen haben. Doch auch andere Patienten fühlen sich weniger gehemmt, offen mit den "Halbgöttern in Weiß" zu kommunizieren, wenn sie dies im vertrauten, lockeren Dialekt der Heimatregion tun können.

Bislang beschränken sich die Plattdeutsch-Kenntnisse des Personals noch auf kurze Sätze untereinander, die sie in den bisherigen Kursstunden gelernt haben. Doch sie hoffen, dass sie ihre neue Kenntnisse schon bald dort anwenden können, wo sie gebraucht werden: Bei den Patienten. Das Krankenhaus erhofft sich dadurch eine weniger sterile Atmosphäre und dadurch eine schnellere Heilung