Aufbruch in den Ruhestand - neue Projekte verhindern Sinnkrise

Von Dörte Rösler
9. April 2014

In den ersten Wochen fühlt sich der Ruhestand noch wie Urlaub an. Doch dann stürzen vor allem Männer in eine Sinnkrise, denn Jahrzehntelang waren sie auf den Job fokussiert und wissen oft kaum noch, was sie mit Freizeit anfangen sollen. Soziale Kontakte, Hobbys, die Struktur für den Alltag - um all das kümmert sich in aller Regel die Partnerin.

Für Frauen ist der Übergang deshalb einfacher. Gerade Mütter haben schon mehrfach Veränderungen in ihrer Erwerbsbiografie erlebt und gelernt, mit existenziellen Krisen umzugehen. Auch wenn ihnen die Pensionierung einige Umstellungen abfordert, können sie über soziale Kontakte und Hobbys schneller neue Lebensinhalte schaffen.

Welche Projekte passen zu mir?

Endlich Zeit für mich selbst. Ausprobieren ist dabei okay. Noch wichtiger ist aber das Hineinhorchen. Wovon habe ich in meiner Kindheit geträumt, was wollte ich schon immer mal tun? Je eher Berufstätige sich über passende Projekte für das Alter klar werden, desto positiver erleben sie den Renteneintritt.

Schrittweise aussteigen

Damit der letzte Arbeitstag keine akute Krise auslöst, sollte der Übergang langsam erfolgen. Zunächst sollte schrittweise die Arbeitszeit reduziert, Hobbys oder andere Projekte allmählich aufgebaut werdeb. So fällt die Anpassung leichter.

Aktiv bleiben

Sicher, es ist wunderbar, wenn der Wecker nicht mehr klingelt. Tage ohne Struktur und sinnvolle Inhalte machen jedoch unzufrieden. Wer auch im Ruhestand aktiv bleibt und Verantwortung übernimmt, lebt erfüllter - ob bei karitativen Tätigkeiten, als Trainer im Sportverein oder Senior-Experte im ehemaligen Berufsbereich.