Aussteigerin Jenna Miscavige Hill veröffentlicht ein Buch über die Wahrheit der Scientology-Sekte

Jenna Miscavige Hill, die Nichte von Scientology-Boss David Miscavige, hatte damals keine Wahl. Ihre Eltern waren bereits Mitglieder von Scientology bevor sie geboren wurde. Als sie sieben Jahre alt war, wurden ihre Eltern in Scientologys Eliteabteilung "Sea Org" eingestellt und sie kam ins Scientology-Internat. Vor acht Jahren gelang ihr die Flucht aus der Sekte.

Nun berichtet Miscavige Hill in einem Interview mit der "Welt am Sonntag", anlässlich der Veröffentlichung ihres Buchs "Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht", wie es tatsächlich in der Sekte zugeht.

Während ihrer Zeit bei Scientology habe sie kaum Kontakt zu ihren Eltern gehabt. Die Familie und die Verwandtschaft sei dort nichts Wert. Im Glauben von Scientology seien alle Menschen lediglich Seelen, die nach dem Tod des Körpers in einer neuen Hülle wiedergeboren werden. An ihrem ersten Tag im Internat sei ihr gesagt worden, sie unterzeichne einen Vertrag, der auf ewig gültig ist, sodass sie auch nach ihrer Reinkarnation weiterhin Mitglied von Scientology bleiben wird, so Miscavige Hill.

Sie wolle die Menschen mit ihrem Buch vor Scientology warnen. Es handle sich dabei nicht um eine harmlose Selbsthilfegruppe, der auch viele Stars angehören, sondern um eine Sekte, die den Mitgliedern alles Menschliche aberzieht und sie mit teilweise brutalen Mitteln kontrolliert. Stars wie Tom Cruise würden Scientology als Erlösung für sich und die gesamte Menschheit betrachten. Scientology sei für ihn nicht nur Glaube, sondern sein Leben, so Miscavige Hill.

Dies soll ihrer Meinung nach auch etwas mit Macht zu tun haben. In der Gruppe sei er nicht der Hollywoodstar, sondern der Weltretter. Als sich Katie Holmes von Cruise trennte, sei dies ein heftiger Schlag und sehr schlechte Publicity für Scientology gewesen. Cruise habe dies jedoch offenbar nicht zum Umdenken angeregt. Sie glaube, dass er niemals aussteigen wird, so Miscavige Hill.