Ausstellung in Berlin zeigt Schicksal von Zwangsprostituierten in KZ-Bordellen während der NS-Zeit

Von Ingo Krüger
16. April 2013

Eine Ausstellung im Berliner Abgeordnetenhaus zeigt Schrecken und Funktion von Bordellen in NS-Konzentrationslagern. Die Wanderausstellung mit dem Namen "Lagerbordelle" ist noch bis zum 2. Mai zu sehen.

Wenigstens 200 Frauen mussten in insgesamt zehn Lagern sexuelle Zwangsarbeit leisten. Die Bordellbesuche sollten männliche Gefangene bei ihrer Arbeit in Rüstungsbetrieben zu besserer Leistung anspornen. Neben anderen Belohnungen war auch Sex Bestandteil eines Prämiensystems, das die SS eingeführt hatte.

Das erschütternde Schicksal dieser Zwangsprostituierten ist in der Ausstellung eindrucksvoll dokumentiert. Einige dieser Frauen, die die KZ-Hölle überlebten, waren erst kurz vor ihrem Tod in der Lage, über ihr Schicksal zu sprechen. Diese Protokolle sind Bestandteil der Ausstellung.

Die Idee für die Bordelle hatte SS-Chef Heinrich Himmler im Jahr 1942. Die Frauen, zuvor häufig als "Asoziale" klassifiziert, stammten aus Deutschland, Polen, der Ukraine und Weißrussland. Soweit bekannt, befanden sich keine jüdischen Häftlinge darunter.