Australien: Tödliche Quallen-Gefahr aus dem Meer

Diesen Meerestieren sollten Badeurlauber lieber aus dem Wege gehen

Von Ingo Krüger
2. November 2011

An den Küsten Australiens im Meer zu baden, kann gefährlich sein. Im Wasser lauern Tiere auf unbedarfte Badeurlauber, denen man lieber aus dem Wege gehen sollte.

Die Chironex fleckeri

Von der Seewespe, einer Quallenart, geht die größte Gefahr für Leib und Leben aus. Sie gilt als das giftigste Meerestier der Welt. Mit ihrem Gift ist sie in der Lage, 250 Menschen auf einmal zu töten. Jedes Jahr sterben mehr Menschen an dieser Qualle als an Hai-Angriffen.

Besonders häufig kommt sie zwischen Oktober und Mai an der Nord- und Nordostküste Australiens vor. Das Gift von Chironex fleckeri ("Mordende Hand") wirkt hauptsächlich auf die Nerven und führt zu Lähmungen der Skelett- und Herzmuskulatur und der Atmung. Es existiert zwar ein Gegengift, dieses muss jedoch so schnell wie möglich verabreicht werden.

Als Sofortmaßnahme können die Nesselzellen mit reichlich verdünntem Haushaltsessig deaktiviert werden. So können die noch auf der Haut haftenden Tentakel kein Gift mehr in den Körper pumpen.

Die Carukia barnesi

Ebenfalls vermeiden sollten Badende den Kontakt mit der lediglich ein bis zwei Zentimeter großen Carukia barnesi, auch Irukandji genannt. Sie tritt hauptsächlich in den australischen Küstengewässern, insbesondere vor Queensland und dem Northern Territory auf. Trotz ihrer geringen Größe ist Carukia barnesi für den Menschen gefährlich.

Der Stich der Qualle selbst ist kaum schmerzhaft. Nach ungefähr 30 bis 60 Minuten tritt das Irukandji-Syndrom auf. Diese Vergiftung kann bei gesundheitlich vorgeschädigten Personen ohne medizinische Betreuung lebensgefährlich verlaufen. Als Sofortmaßnahme nach einem Kontakt sollte auch hier eine Behandlung mit Essig erfolgen, der die Nesselkapseln inaktiviert. Es existiert kein Gegengift.

Die Physalia physalis

Die portugiesische Galeere (Physalia physalis) kommt sowohl im Atlantik, vor den Kanarischen Inseln und Portugal, wie auch an der Ostküste Australiens vor. Sie ähnelt stark einer Qualle.

Tatsächlich besteht sie aber aus einer ganzen Kolonie von voneinander abhängigen Polypen. Der Hautkontakt mit ihren Tentakeln führt zu einer Übererregung der Nervenzellen. Dadurch bleibt die Muskulatur ständig kontrahiert. Die Folge sind Atemstillstand und Herzversagen.

Vorsichts- und Gegenmaßnahmen

Einen Arzt zu kontaktieren ist in allen Fällen unerlässlich. Als Vorsichtsmaßnahme sollten Tauch- und Badeurlauber Schutzkleidung (Neoprenanzug oder einen sogenannten "Stinger-Suit" aus Lycra) tragen. So lässt sich eine Berührung mit Quallen verhindern. Auf der Haut gebliebene Tentakel sollte man sorgfältig mit einer Pinzette entfernen, niemals aber mit bloßen Händen abziehen.