Australier kämpft um sein Haustier - Rechtsstreit um ein Schaf kostet schon 118.000 Euro

Von Frank Hertel
2. Mai 2012

Der vietnamesische Australier Vu Ho ist momentan arbeitslos. Eigentlich hat er Mechaniker gelernt, aber er findet zur Zeit keinen Job. Ho lebt im australischen Bundesstaat Victoria und hat seit 12 Jahren ein Schaf namens "Baa". Die australischen Behörden versuchen dem armen Mann nun auch noch das letzte, was ihm wichtig ist, nämlich sein Schaf, wegzunehmen. Denn auch in Australien ist der Tierschutz eine wichtige Sache.

Laut Gesetz steht einem australischen Schaf ein halber Hektar Wohnfläche zu. So viel Platz steht einem arbeitslosen Australier nicht zu. Vu Ho kann dem Schaf nur seinen Garten bieten, aber keinen halben Hektar Land. Er müsste sein Schaf nun eigentlich abgeben, aber Ho wehrt sich vor Gericht.

Seit vierzehn Monaten laufen die Verhandlungen. Mittlerweile ist schon das Oberste Bundesstaatsgericht eingeschaltet. Vu Ho verliert in jeder Instanz und muss immer die Gerichtskosten tragen, die sich sich bis jetzt schon insgesamt auf 150.000 Australische Dollar belaufen, das sind zur Zeit 118.000 Euro. Ob das ganze im Sinne des Schafes ist, fragt kein Gericht. Ho hatte Baa nur einmal kurz abgegeben, da bekam das Tier schreckliche Sehnsucht nach seinem Herrchen.