Australierin für den Friedensnobelpreis nominiert: Hilfe für Frauen in Afrika

Von Nicole Freialdenhoven
27. Mai 2014

Afrikanische Frauen leiden häufig doppelt: Aufgrund zu früher Schwangerschaften als junge Mädchen bilden sich bei ihnen Fisteln im Blasen-Scheiden-Bereich und statt Hilfe zu bekommen, werden sie auch noch von ihren Männern verlassen und aus ihren Dörfern verstoßen. Nach Schätzungen der UN sind rund zwei Millionen Frauen in den Entwicklungsländern von Fisteln betroffen und leiden oft lebenslang unter gesundheitlichen Problemen und sozialer Ächtung.

Fisteln bilden sich unter anderem, wenn sehr junge Mädchen schwanger werden, deren Geburtskanal noch nicht ausreichend entwickelt ist, so dass der Kopf des Kindes bei der Geburt nicht hindurch passt. Durch den Druck des Fötus während der tagelang andauernden Wehen stirbt das Gewebe der Mutter ab und führt zu Harn- und Stuhlinkontinenz und zu Fistelbildungen. Die Kinder kommen nach der langen Qual meist tot zur Welt.

Australierin gründete das Fistula-Krankenhaus

Zumindest in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba finden betroffene Frauen Hilfe: Dort gründete die australische Gynäkologin Catherine Hamlin 1974 das Fistula-Krankenhaus, das sich durch Spenden finanziert. Eine einzige einfache Operation reicht nämlich meist schon, um die Frauen zu heilen und ihnen wieder ein normales Leben zu ermöglichen. Für ihre langjährigen Bemühungen wurde die mittlerweile 90-jährige Australierin nun für den Friedensnobelpreis nominiert.