Australische Krebsforscher: Auch Nonnen sollten die Pille nehmen

Von Frank Hertel
9. Dezember 2011

Die australischen Krebsforscher Kara Britt und Roger Short fordern in der Wissenschaftszeitschrift "The Lancet" den freien Zugang zur Pille für Nonnen. Britt sagt, dass Nonnen ein 60 Prozent höheres Eierstock- und Gebärmutterkrebsrisiko haben als Frauen, die die Pille nehmen.

Das Problem sei, dass Frauen ohne Pille mehr Menstruationszyklen erleben und dadurch steige das Krebsrisiko, so Britt. Der Generalsekretär der australischen Bischofskonferenz, Brian Lucas, sagte, dass es kein ethisches Problem für die Katholische Kirche darstellt, wenn Ordensschwestern die Pille nur aus Gesundheitsgründen nehmen. Allerdings dient die Pille bekanntlich auch und vor allem der Empfängnisverhütung und Papst Paul VI hat 1968 in der heute noch gültigen Enzyklika "Humanae vitae" jede Form der Empfängnisverhütung als lebensfeindlich verbannt.

Wie sich die Kirche als ganzes zu diesem Thema verhalten würde, ist also noch nicht ganz klar. Allerdings weist Britt auch darauf hin, dass die Pille zwar gewisse Krebsrisiken senkt, dafür aber andere Risiken erhöht.