Baby-Schwimmen - Vorteile umstritten, Risiken bewiesen

Babyschwimmen - Hoher Chlorgehalt im Schwimmbecken kann Lungenfunktion von Kindern einschränken

Von Cornelia Scherpe
9. November 2010

Baby-Schwimmen erfreut sich unter jungen Eltern großer Beliebtheit. Viele glauben, ihrem Nachwuchs damit einen großen Gefallen zu tun. Doch längst nicht alle Ärzte sind von den vermeintlichen Vorteilen überzeugt.

Eine aktuelle Untersuchung spricht nun sogar davon, dass die Vorzüge des Programms nicht existent, dafür aber gesundheitliche Risiken für die Kinder beweisbar sind. Forscher aus Belgien untersuchten dafür 430 Kinder, die bereits im Kindergarten waren. Man befragte die Eltern, ob ihr Kind früher beim Baby-Schwimmen war und wie oft es jetzt schwimmen gehe. Parallel dazu wurde die Lungenfunktion jedes einzelnen Kindes gemessen.

Eingeschränkte Lungenfunktion bei Kindern, die beim Babyschwimmen waren

Das Ergebnis war bedenklich. Kinder, die als Babys mehr als 20 Stunden das Baby-Schwimmprogramm mitgemacht hatten, zeigten auffallend oft Entzündungen in den Bronchien. Das erhöhte auch ihr Risiko an Asthma zu erkranken und diverse Allergien zu haben.

Kinder, die als Baby wenig oder keinen Kontakt zu chlorhaltigem Wasser hatten, besaßen eine gesündere Lungenfunktion. Die Studie ist ein Argument gegen das Babys-Schwimmen. Das Babybecken oft viel zu stark chloriert werden, ist allgemein bekannt. Die möglichen negativen Folgen werden durch die Studie nun deutlich.

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