Babys aus Smogregionen sind bei der Geburt leichter

289 Gramm weniger als Säuglinge aus besseren Luftverhältnissen wiegen solche aus Smogregionen

Von Frank Hertel
4. November 2011

Katharina Spieß arbeitet als Familienökonomin in Berlin. Sie hat Daten aus dem "Sozio-oekonomischen Panel" (SOEP) analysiert und herausgefunden, dass Babys aus Smogregionen im Durchschnitt bei der Geburt 289 Gramm weniger wiegen als Babys aus Gegenden mit besserern Luftverhältnissen. Das Kohlenmonoxid im Smog würde die Kinder mit weniger Sauerstoff als nötig versorgen. Dadurch würden sie leichter.

Spieß hatte mit Kollegen die Daten von 2.000 Kindern, die zwischen 2002 und 2007 geboren wurden, mit Daten des Umweltbundesamtes abgeglichen. Der Befund war eindeutig: In industrie- und verkehrsreichen Wohngebieten sind die Babys bei der Geburt leichter. Die Studie ist in der aktuellen Online-Ausgabe des "Journal of Health Economics" nachzulesen.

Atemwegserkrankungen bei Kleinkindern in "Sommersmog"-Gebieten häufiger

In der Studie wird auch klar gemacht, dass Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren besonders häufig an Erkrankungen der Atemwege und Bronchitis leiden, wenn sie in sogenannten Sommersmog-Gebieten wohnen. Durch die höheren Ozon-Werte atmeten sie mehr Sauerstoff ein als nötig, gleichzeitig sei ihr Immunsystem noch nicht ausgereift genug, um eine Atemwegserkrankung zu verhindern.