Bakterien aus Meeresschwamm als mögliche Quelle für Medikamente

Von Ingo Krüger
31. Januar 2014

Medikamente vom Meeresboden? Eine dort in Schwämmen vorkommende Bakteriengattung stellt derart viele Naturstoffe her, dass Forscher sie als nützliche Quelle für neue Arzneimittel einschätzen. Die neu entdeckte Gattung erhielt die vorläufige Bezeichnung Entotheonella. Sie ist so ungewöhnlich, dass sie in der üblichen Systematik keiner bekannten Gruppe zugeteilt werden kann.

Die Meeresschwämme profitieren von den Inhaltsstoffen, da sie ihnen als Schutz vor Fressfeinden dienen. Im Gegenzug bieten die Schwämme den Mikroben eine sichere Unterkunft. Welche Funktionen die Bakterien im Ökosystem Korallenriff ausüben, ist den Wissenschaftlern jedoch noch nicht bekannt.

Sie planen, die Vielfalt der Naturstoffe, die die Mikroben herstellen, der Forschung und klinischen Studien zur Verfügung zu stellen. Dafür sind jedoch größere Mengen der möglichen Wirkstoffe erforderlich. Bislang ließ sich Entotheonella jedoch noch nicht im Laborversuch kultivieren. Daher sollen nun mögliche Syntheseverfahren und biotechnologische Produktionsmöglichkeiten untersucht werden.